Der mobile Bender und die Agenda 2030

21. April 2021

Hahnenklee. Die Kernbotschaften sind unübersehbar: „Wählt Bender im September“ steht an der Seite geschrieben. Vorn über dem Cockpit seines eigens in Hannover angemieteten und gestylten Wohnmobils ist zu lesen: „Ein Macher packt an.“ Zum Auftakt des kurzfristig anberaumten Landratswahlkampfes machte es CDU-Kandidat und Hahnenklee-Hotelier Axel Bender am späten Montagnachmittag zwischen seinem „Walpurgishof“ und der Stabkirche mit einer knappen halben Stunde ebenfalls kurz, knackig und wenig konventionell.

 

Mit 83Prozent hatten ihn die Christdemokraten wie berichtet schon am letzten März-Wochenende zu ihrem Bewerber gewählt. „Ein gutes und ehrliches Ergebnis“, wie Bender befand. Die übrigen 17 Prozent gelte es, jetzt im Wahlkampf hinter sich zu bringen und die Partei zu einen, sagte der „Herzblut-Unternehmer“, der sich als gleichermaßen „kritisch und kritikfähig“ bezeichnete, aber eben nicht „Everybody’s Darling“ sei.

Seine Agenda 2030 hatte er bereits am Tag seiner Nominierung parteiintern umrissen. Weil die CDU damals keine Öffentlichkeit dabei haben wollte, wurde eben jetzt noch einmal eingeladen. Mehr als 30Christdemokraten lauschten Bender unter freiem Himmel, der sich nach Mikro-Ausfall auch ohne technische Hilfe gut verständlich machte und jeweils nur kurz innehielt, wenn gerade ein Auto die Straße zwischen ihm und dem Publikum passierte.

Lange Interesse angemeldet

Bender hatte lange sein Interesse angemeldet. Zwischenzeitlich hatte sich Konkurrenz aus dem juristischen Fach abgezeichnet, die sich im Nachgang aber selbst als nicht nennenswert einschätzte. Bender – ein Bewerber aus der Not heraus? Das mag so scheinen. Aber der 60-jährige „Manager und Teamplayer“, wie er sich charakterisierte, wird bis zur Landratswahl am 12. September zweifellos alles geben. Der Mann macht seinen Job mit Leidenschaft und trägt das Herz auf der Zunge. „Die Menschen wollen Typen, Idole und Vorbilder“, rief er aus und bot sich als „Herzschrittmacher des Wahlkampfs“ an.

Bildung und Schulen? Stehen in seiner Agenda ganz vorn. Den Fachkräfte-Mangel? Beklagt Bender nicht erst seit Montag. Wieder mehr dual ausbilden, Genehmigungsprozesse „dringend beschleunigen“, Ökologie und Ökonomie „mit Augenmaß in Einklang bringen“, als Landkreis Dienstleister für die Wirtschaft sein: Bender will viel, aber auch nicht mehr versprechen, als er halten kann.

Der Oberharzer präsentiert sich als Fürsprecher „für den ländlichen Raum“ und will Zukunft nicht aufhalten: „Sonst findet diese Zukunft woanders statt.“ Als Landrat werde er überparteilich tätig sein. Zur Unterstützung wäre es im Kreistag und im Rat aber sehr willkommen, wenn die CDU die stärkste Fraktion stellte, – und auch sein erklärtes Ziel der Wahl. Ach so, zum Streit mit Asklepios um das Krankenhaus in Clausthal-Zellerfeld hat er ebenfalls eine klare Position: „Ich hätte nicht 4,5 Millionen den Anwälten in den Punkt, Punkt, Punkt geschoben, sondern lieber Konzepte erstellt“, erklärte Bender, der den Verkauf vor zwei Jahrzehnten als „kausalen Fehler“ brandmarkte. Gesundheitsversorgung sei und bleibe eine hoheitliche Aufgabe. „Die Gier der Privatisierungsorgien muss ein Ende haben“, sagte der CDU-Mann.

Mobile Mietdauer

Wer ist noch im Rennen um die Nachfolge des scheidenden Landrats Thomas Brych (SPD)? Für die Genossen tritt der Landtagsabgeordnete Dr.Alexander Saipa an. Die Grünen haben schon im Oktober 2020 ihren Kreisvorsitzenden Mathias Schlawitz nominiert. Die Linken haben für den 3. Mai zur Kür des Kommunalpolitik-Routiniers Rüdiger Wohltmann eingeladen.

Am morgigen Donnerstag ist Bender zunächst in anderer Funktion gefordert. Der Goslar-Chef erstellt mit seiner Partei ab 18 Uhr im Osterfeldstadion die Kandidatenliste für den Rat. Seinen Bus, vielleicht irritierend (noch?) mit Hannoveraner Kennzeichen unterwegs, hat Bender voll Optimismus übrigens bis Mitte September gemietet. Von einer möglichen Stichwahl am 26.September für den Landrat geht er offenkundig nicht aus…

 

 

Quelle: Frank Heine, Goslarsche Zeitung

 

 

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